Die Ortschaft Stockum scheint eine uralte Gemeinde zu sein, denn das Gebiet um Stockum und Düren war vermutlich schon 800 vor Chr. besiedelt. Dies belegen Funde in der Nähe vom Steinberg, die Anfang der 1970 Jahre beim Bau der Autobahntrasse A 44 gemacht wurden. Ausgrabungen bestätigten, dass sich hier bereits sehr viel früher als zunächst vermutet wurde, Menschen niedergelassen haben.

Die Funde im Bebbelsdorf deuteten darauf hin, dass hier ein größerer Siedlungsplatz gewesen sein muss. Gefunden wurden unter anderem Abfälle, Rotlehm zur Abdichtung von Wänden und Keramikreste. Für die Archäologen des Landesmuseums für Vor- und Frühgeschichte Münster war es eine wahre Fundgrube. Zutage kamen, in mehreren Horizonten von oben nach unten verteilt: Funde aus der römischen Kaiserzeit, der Grundriss eines Gebäudes aus der Bronze- und Eisenzeit (ca. 800 v. Chr.), zahlreiche Artefakte und Spuren einer Ansiedlung aus dem Neolithikum – der Jungsteinzeit.


Beim Bau der Trasse für die A 44 (Dü-Bo-Do) wurde der Grundriss eines Gebäudes aus der Bronze- und Eisenzeit (ca. 800 v. Chr.) freigelegt.

Foto: Davide Bentivoglio

Die Funde im Bebbelsdorf deuteten darauf hin, dass hier ein größerer Siedlungsplatz gewesen sein muss. Gefunden wurden unter anderem Abfälle, Rotlehm zur Abdichtung von Wänden und Keramikreste. Für die Archäologen des Landesmuseums für Vor- und Frühgeschichte Münster war es eine wahre Fundgrube. Zutage kamen, in mehreren Horizonten von oben nach unten verteilt: Funde aus der römischen Kaiserzeit, der Grundriss eines Gebäudes aus der Bronze- und Eisenzeit (ca. 800 v. Chr.), zahlreiche Artefakte und Spuren einer Ansiedlung aus dem Neolithikum – der Jungsteinzeit.

Die Menschen, die damals in Witten und Umgebung gewohnt haben, waren Einheimische und es gab schon Ackerbau und Viehwirtschaft. Zur Vorratshaltung dienten zwei Speicherbauten, deren Reste freigelegt wurden. Dabei gingen die Ur-Stockumer sehr geschickt vor: Sie gruben dicke Holzpfosten in die Erde ein und bauten darauf eine Plattform. Darüber entstand dann ein Speicherbau für Getreidevorräte, die so vor Nässe und Ratten geschützt waren.

Auch die Kelten, die ehemals zwischen Ruhr und Lippe wohnten, werden unsere Ortschaft wohl als Siedelplatz bewohnt haben. So ist es auch nicht auszuschließen, dass bereits um 1000 v. Chr. keltische Ansiedlungen im Raum Stockum bestanden. Nach den Kelten setzten sich um 500 v. Chr. die Germanen (Sigambrer) hier fest.

Um das Jahr 11 v. Chr. rückten die Römer unter Drusus in das Land der Sigambrer zwischen Ruhr und Lippe ein, bis sie im Jahr 9 n. Chr. in der Varusschlacht im Teutoburger Wald vernichtend geschlagen wurden. Dann nahmen die Brukterer, Franken und Sachsen Besitz von dem Gebiet; sie wurden von Karl dem Großen um 800 n. Chr. teilweise umgesiedelt  Aus Sicherheitsgründen schlossen sich die Bewohner später zu einem „Gau“ zusammen. Stockum war der Hauptort, der „Stock“ dieser Vereinigung.

Weitere Zeugnisse für Siedlungsstellen in unserer Umgebung sind Gefäße aus der Merowinger Zeit (5. und 6. Jahrhundert nach Christus), die in der Nähe der Dünnebecke gefunden wurden. Über weitere Besiedlungen lassen sich nur Vermutungen anstellen im Zusammenhang mit der Geschichte der umliegenden Städte.

Karoline Robbert