Stockum scheint in der Tat eine Bauerschaft gewesen zu sein, denn bereits im 11. Jahrhundert steigt ein Meyer oder Schulte in den niederen Adel auf (Schulte auf dem Hofe). Der älteste nachweisbare Besitzer war wahrscheinlich ein Gotfriedus de Stochem, der zwischen 1270 bis 1289 mehrfach als Freischöffe der Grafschaft Dortmund auftrat sowie im Jahr 1335 ein Berrent van Stochem, ein Freischöffe des Dortmunder Freigerichtes. Es gibt Hinweise darauf, dass eine der Gerichtsstätten des Freigerichtes („tho deme stene op der heyde“) sich bei Stockum befand.


Diese Hofstelle an der Hörder Straße, Schulte auf‘m Hof genannt, war bis 1976 im Besitz der Familie Schulte. Hier ist heute der Standort der Maximilian-Kolbe-Gemeinde Die Grundsteinlegung für eine neue Kirche mit Gemeindezentrum war am 15. Mai 1980. Foto: Archiv Heimatfreunde Stockum/Düren

In das Dorf fügte sich der Hof Schulte auf‘m Hofe, etwa 350 bis 400 Meter östlich des Dorfes ein. Der Hof existierte 245 Jahre, bis er 1979 abgerissen wurde. Um 1820 zählte er zu den Großen, reichte er doch bis zur heutigen Einmündung des Stockumer Bruchs. Zum Hof gehörten außerdem eine Bierbrauerei, ein Gasthaus mit Tanzsaal und eine Mühle.

Auf einem Balken, der früher einmal über der Deelentür eingemauert war und später seinen Platz an einem Nebengebäude des Hofes fand, stand folgender Spruch:

„Ich aber will mit Dank opfern, mit Gelibte (Gelübde) will ich bezahlen dem Herrn, dass er mir geholfen hat. D. Wulf von Öspel, Schulde auf dem Hofe. Elisabeth Schulde von Hofe. Hier mit Gott befohlen Anno 1734".

Karoline Robbert