Diese alte Wassermühle in Düren gehörte zum Hof Düren. Sie stand unterhalb des Mühlenteiches, an der späteren Mühlenstraße zwischen dem Hof Düren und der Gastwirtschaft Dürener Schweiz, von Süden nach Norden gesehen; dort, wo das Bächlein Dünnebecke unter der Mühlenstraße hindurchfließt. Ihr Dach war mit Stroh gedeckt. Im Jahr 1922 war sie noch in Betrieb. Es war eine Getreidemühle, die an einem Mühlenteich lag und mit Wasserkraft angetrieben wurde.


Auf diesem Foto aus den 1920er Jahren sieht man links die Kornmühle in Düren. Rechts davon sieht man noch die alte Mauer des dort bis 1843 stehenden Bauernhauses.                                    Foto: Archiv Heimatfreunde Stockum/Düren

Auf der rechten Seite der Mühlenstraße (nach Osten blickend) war der Mühlenteich, der das gesamte Wasser von Stockum aufnahm. Doch woher kam das Wasser, das den Mühlenteich speiste? Es handelte sich um Quellwasser, aber auch um Abwasser des Dorfes. Dieser Teich war etwa 1,5 Meter tief; vor dem Zweiten Weltkrieg badeten noch Kinder darin, im Winter lief die Jugend Schlittschuh auf dem zugefrorenen Teich.

Die Gemeinde Stockum war verpflichtet, den Teich alle vier bis fünf Jahre zu entschlammen. Die westliche Durchleitung durch die Mühlenstraße lag wesentlich tiefer als die östliche, die als Überlauf diente. Wenn die Mühle in Betrieb gesetzt werden sollte, wurde die westliche Durchleitung geöffnet, um das Mühlrad in Gang zu setzen.

Beim Bau des Kanals Stockum-Emscherbach wurde der Mühlenteich trocken gelegt und nach 1970 einplaniert. Heute ist hier Weideland. Erhalten geblieben sind als stumme Zeugen der Mühle ein großer Mühlstein und eine Lagerschale aus Bronze vom Hauptlager für eine 10 Zentimeter dicke Eisenwelle.


Der Mühlstein wurde zum Springbrunnen.                              Die Lagerschale für die Eisenwelle.
                                                                                                                                        Fotos: Karoline Robbert

Weniger bekannt in der Öffentlichkeit ist, dass es noch eine zweite Mühle im Ortsteil Düren gab, und zwar auf dem Hof Schulte-Steinberg. Nördlich des jetzigen Hofgebäudes war die Mühle in einem Tal erbaut worden. Auch diese Mühle wurde mit Wasserkraft angetrieben, das von einem kleinen Teich oberhalb der Mühle stammte. Um zu schroten, musste das Wasser mehrere Tage angestaut werden. Leider sind keine Dokumente dieser Mühle erhalten, doch auf alten Karten ist sie verzeichnet (siehe Karte).                                                                                    Heinrich-Wilhelm Düren


Die Karte mit Ergänzungen stellt den Ortsteil Düren um 1850 dar. Der Stadtteil Düren ist ein langgestrecktes Gebilde und auch heute noch eine eigene Gemarkung. In der Bildmitte befindet sich die alte Mühle mit dem eckigen Mühlenteich, darunter der Hof Düren. Am linken Rand sieht man die Mühle des Hofes Schulte-Steinberg, darunter einen Feldweg zum Hof und den Hof Schulte-Steinberg. Oben erkennt man die Dürener Straße, während die alte Dürener Straße unten in die Hörder Straße mündet.                                                                                                               Repro: Robbert