Düren und Stockum wurden über die Jahre immer als eng verbunden angesehen; doch dürfte Düren als Siedlung wahrscheinlich jünger als Stockum sein. Die einzelnen Höfe waren verschiedenen Grundherren abgabepflichtig. So wurde auch die erste Dürener Hofgruppe im Jahr 1096 unter dem Namen Stockum erwähnt. Damals schenkte Erzbischof Hermann III. von Köln die meisten Dürener Höfe der Abtei Siegburg, die den Hof Schulte-Steinberg als Fronhof bestimmte, einer Herrschaft, die Frondienst entgegennimmt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass in der Schenkungsurkunde als Ortsbezeichnung Stockum gewählt wurde.

Wie üblich schwankt die frühe Namensüberlieferung. Düren wurde zunächst unter Stockum geführt (1096), dann unter „Steinberge“ (1220), danach unter „Doeverde“ (1412). Die noch vorhandenen Vogteirollen der Grafschaft von Isenburg von 1200, die die Schutzherrschaft über die Höfe ausübten, gaben als Besitz die Abtei Siegburg an:

„Curia Steinberg habet sub me mansis VI:
Steinberge 1, Dudingcwerde 2, Krikeschenhuse 1, Wolfdale 2“.

Die Höfe Schulte-Steinberg, Buschmann, Kreickmann und Bargmann sowie die von Fahrwinkel und Schmidt im Wullen (Wolfsdale) wurden in der Vogteirolle von 1220 und während des ganzen Mittelalters zur “Curia“ Steinberg gerechnet.

Aus dem Jahre 1486 ist in einem Schatzbuch der Grafschaft Mark eine Liste von gezahlten Steuern der Dürener Bauern bekannt. Demnach zahlten folgende Höfe wie folgt Steuern:

5 Gulden: Düren – Busmann – heute Spring, Lage: Dürener Straße 66.
6 Gulden: Koen Wegmann, Lage: Bebbelsdorf (heute Müllumladestation).
6 Gulden: Henrick to Doenerden, später Düren, Lage: Dürener Straße 32.
6 Gulden: Kreikmann, Lage: Bahnhof Stockum, heute Wassermann.
5 Gulden: Steenberg, heute Schulte-Steinberg.
Ebenfalls abgabepflichtig waren die Höfe Bargmann und Bernsmann an der Mühlenstraße (sie waren Kotten von Schulte-Steinberg).

Düren gehörte damals zum märkischen Oberamt Bochum, das zwischen 1423 und 1461 Streitobjekt zwischen Graf Adolf V. von der Mark und Herzog von Cleve und seinem Bruder Gerhard war.

In einem Steuerverzeichnis des Jahres 1705 sind die Namen der Hofbesitzer der Bauerschaft Düren festgehalten worden. Es zahlten:

1.    Schult zum Steinberg: 2 Reichstaler, 57 Stüber
2.    Bußmann:                 2 Reichstaler, 50 Stüber
3.    Düren:                      1 Reichstaler, 27 Stüber
4.    Wegmann:                1 Reichstaler, 37 Stüber
5.    Bargmann:                                   57 Stüber
6.    Kreikmann:               1 Reichstaler, 30 Stüber

 
Der Hof Düren um 1945 (li), Hof Spring (re)                        .            Fotos: Archiv Heimatfreunde Stockum/Düren

Ab 1850 wurde Düren eine eigene Steuergemeinde und gehörte gemeinsam mit Stockum, Langendreer, Somborn und Werne zum Samtverband Langendreer. Die Gemeindeakten sind eng verknüpft mit denen der Gemeinde Stockum, da die Gemeinderäte teils einzeln, teils aber auch gemeinsam an wechselnden Orten tagten. Bürgermeister der Gemeinde war immer ein Bauer der drei größten Höfe. Es wurde nicht gewählt, sondern mit dem Tod des Bürgermeisters übernahm der nächste das Amt. 1908, sieben Jahre später als Stockum, benannte der Gemeinderat von Düren die Straßen innerhalb der Gemeinde und teilte dies dem Amt Langendreer mit.


Zu den bedeutenden Höfen in der Bauerschaft Düren zählte der Hof Düren (li). Der heutige Hof Spring zählte ehemals unter dem Namen Bus(ß)man zu den Dürenen Althöfen. Luftaufnahmen: Dr. Song 2014

Regen Aufschwung brachte der Gemeinde Düren die Tätigkeit der Zeche Siebenplaneten (1733 - 1944) an der benachbarten Grenze zu den Gemeinden Kley und Somborn sowie die Zeche Walfisch (1836 - 1913, zuletzt Franziska-Düren). Dadurch stieg die Zahl der Haushalte von ehemals sechs Höfen auf 123 Haushalte im Jahr 1925.

Durch die Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes vom 29.7.1929 wurden die Ortsteile Düren, Papenholz, Krone und Crengeldanz von Langendreer getrennt und Witten zugeschlagen. Diese Regelung galt ab 1.8.1929. Dadurch bedingt liegen die alten Unterlagen für den Dürener Ortsteil beim Amtsgericht Langendreer und können dort heute noch eingesehen werden.

Der Stadtteil Düren ist ein langgestrecktes Gebilde und auch heute noch eine eigene Gemarkung. Die Westgrenze bildet ein Teil der ehemaligen Bahnlinie Langendreer - Löttringhausen (heute Radweg Rheinischer Esel), von der Sieben-Planeten-Straße im Norden bis etwa an die DüBoDo im Süden. Die Ostgrenze verläuft parallel westlich der Straße Am Katteloh und auf der Walfischstraße.

Heinrich-Wilhelm Düren

Literatur:
Wilhelm Barth: Geschichte der Gemeinde Stockum-Düren 1928
Paul Brandenburg - Karl-Heinz Hildebrand Witten: Straßen - Wege – Plätze 1989