
Wie spannend und humorvoll das Reisen mit der Bahn sein kann, präsentierten Mark Daniel und Dirk Kiffmeier bei einer witzigen Lesung.
Foto: Karoline Robbert
„Eine Zugfahrt, die ist lustig“, mit diesem Lied beginnt der Heimatnachmittag der Heimatfreunde Stockum/Düren am 19. November 2025 im Gemeindehaus an der Mittelstraße. Dirk Kiffmeier, Sänger und Gitarrist, stimmte mit diesem Song die mehr als 50 Besucher auf die Lesung mit dem Kultur-Autor Mark Daniel ein, der sich diesmal einem ganz besonderen Thema gewidmet hat. In seinem neuen Buch „Bahn-Bingo – Geschichten, die ankommen“ erzählt er gewohnt witzig von seinen Abenteuern, die er beim Reisen mit der Bahn erlebt hat. Dabei möchte er sich keinesfalls über das Bahnfahren lustig machen, sondern im Gegenteil mal fürs Reisen mit der Bahn werben.
Der ehemalige Wittener Mark Daniel fährt gerne Bahn - trotz mancher Verspätungen oder Zugpannen. Ob in ICEs oder Regional, mit Deutschlandtiket oder Fernreisen - auf seinen Fahrten hat er viele lustige Sachen erlebt, die es wert sind, aufgeschrieben zu werden. Besonders amüsant war die Geschichte, bei der er unfreiwillig zum Mithörer eines Telefongesprächs wurde, als ein Mitreisender darum bat, den Lautsprecher doch etwas lauter zu stellen, damit alle etwas verstehen können.
Witzig ist auch eine Straßenbahnfahrt mit dem 9-Euro-Ticket in Kassel, bei der drei junge Leute ihren Umzug per Bahn bewältigten. Mit vielen schrägen Episoden und den coolsten Durchsagen nimmt der Autor seine Zuhörer mit an Bord: „Liebe Fahrgäste, wenn Sie irgendwelche Beschwerden zu meiner Person haben - meine Mutter ist gerade zugestiegen“- oder „Der Zug ist kein Adventskalender, Sie dürfen immer alle Türen benutzen“.
Auch die Ruhrstadt darf nicht fehlen, so gibt es auch diesmal ein Wittener Kapitel über einen ehemaligen Lokführer aus Bommern. „Bei einem Gespräch mit einem Lokführer versteht man vor lauter Fachjargon nur Bahnhof“, schreibt Mark Daniel. Porträtiert wird auch „Ulf, (ihm) sein Kumpel - das Herzstück im Weichenbau“, der auch den Brand im Wittener Weichenwerk miterlebt hat. „Wunderbare Typen“, dabei drückt der Autor seine Wertschätzung für diese Berufsgruppe aus: „Einmal Eisenbahner – immer Eisenbahner“.

Über 50 Besucher erfreuten sich über die lustigen Abenteuer, die Mark Daniel und sein Frau Maike beim Reisen mit dem 9-Uhr-Ticket erlebt haben.
Foto: Karl-Heinz Thomas
Zum Abschluss überraschte Mark Daniel das Publikum mit einem Text aus der für 2027 geplanten Fortsetzung seines lokalen Bestsellers "Witten - ker, wat schön!". Der Auszug handelt von der Wittener Fotografin Barbara Zabka, die leider vor zwei Jahren verstorben ist, aber weiterhin im „Herzen der Stadt“ präsent ist. Die Betroffenheit und Aufmerksamkeit im Saal spiegelten die Bedeutung dieses Moments wider.
Nach der Lesung erinnerte Karl-Heinz Thomas an den heutigen Buß- und Bettag und appellierte: „Man soll auch an die denken, die nicht mehr unter uns sein können, aber man darf trotzdem fröhlich sein.“ Mark Daniels Schlusssatz „Seid nett zueinander“ rundete den Nachmittag ab und hinterließ bei den Gästen einen bleibenden Eindruck von Gemeinschaft, Humor und Nachdenklichkeit.
Karoline Robbert
